Yakult an beide: „Welche Voraussetzungen braucht es, um nicht in die Stressfalle zu tappen? Und wie gelingt es, mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren, ohne sich damit zu sehr unter Druck zu setzen?“
Dr. Rita Regös: „Zunächst einmal ist wichtig, das ‚Gestresst sein‘ zu hinterfragen. Nicht immer ist Stress tatsächlich Stress, also tatsächlich eine Belastung. Es kann auch eine gelernte Bewertung einer herausfordernden Situation sein. Besteht tatsächlich eine psychische Belastung, ist der nächste Schritt, die eigene Einstellung, Erwartungshaltung oder auch Befürchtung zu reflektieren. Will ich das alles tatsächlich heute schaffen oder habe ich mir in der Erwartung selbst gegenüber, all das tun zu müssen, einfach zu viel vorgenommen? Kann ich auch mal ‚nein‘ sagen oder einen Teil der Aufgaben auf den nächsten Tag verteilen? Somit ist eine ehrliche Selbstreflektion der beste Weg aus der Stressfalle.“
Dr. Georg Abel: „Letztendlich geht es darum, Bewegung zur Routine zu machen und diese künftig ganz selbstverständlich in den Alltag zu integrieren. Wichtig ist, für sich zunächst ein Ziel festzulegen und dabei in kleinen Schritten zu denken. Denn alles ist besser als nichts. 5 Minuten am Tag sind bereits 35 Minuten in der Woche und wiederum 1.820 Minuten im Jahr. Und das alles ist deutlich mehr als keine Minute. Um dabei zu bleiben, macht es Sinn, zunächst einmal zu prüfen, welche Sportart einem Spaß macht. Aber auch sich mit Gleichgesinnten zusammenzutun und Verbindlichkeiten, z. B. regelmäßige ‚Sport-Dates‘, zu vereinbaren, können helfen. Eine 30-Tage-Challenge, wie beispielsweise jeden Tag 10 Minuten Spazierengehen oder 10 Liegestütze, Kniebeugen oder Sit-ups, kann ein guter Startschuss sein. Denn nach dem Motto ‚Der Appetit kommt beim Essen‘ wird daraus meistens mehr, und der Anfang ist gemacht. Das gute Gefühl, das entsteht, wenn man sein Ziel erreicht hat, motiviert automatisch dranzubleiben und gleichzeitig auch sich langsam zu steigern.”