In Japan ist man überzeugt, dass der Darm die Basis für ein langes, gesundes Leben ist. Einen wichtigen Beitrag dazu leistet u. a. eine gesunde und ausgewogene Ernährung, die positive Auswirkungen auf die Darmmikrobiota hat. „Ichi juu san sai“ lautet ein wichtiges Grundprinzip der japanischen Küche, das besagt, dass Mahlzeiten vielfältig sein sollten und somit am besten farbenfroh und saisonal.
Der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zufolge besteht eine ausgewogene Ernährung aus sieben Lebensmittelgruppen und zwar:
Die Basis sollten vor allem pflanzliche Lebensmittel mit einer vielfältigen und bunten Auswahl an Obst und Gemüse darstellen, die den Körper mit Kohlenhydraten und Ballaststoffen sowie lebensnotwendigen Vitalstoffen, also Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, sowie sekundären Pflanzenstoffen versorgt. Tierische Lebensmittel liefern dem Körper zudem hochwertige Eiweißbausteine, Fett, essenzielle Vitamine und Mineralstoffe. Wie so eine ausgewogene Ernährung nach dem Regenbogen-Prinzip aussehen könnte und warum sie so wichtig ist, erklärt Ernährungswissenschaftlerin Christina Wiedemann HIER im Interview.
30 köstliche Rezepte sowie viele spannende Hintergrund-Infos und Zubereitungs-Tipps finden sich auch in der Yakult Rezeptbroschüre „Bunte Rezepte zum Wohlfühlen“.
Ausreichend trinken
Neben einer ballaststoffreichen und darmgesunden Ernährung spielt auch eine adäquate Flüssigkeitszufuhr eine Rolle. Sie ist zum einen wichtig, damit die Ballaststoffe im Darm quellen können. Außerdem wird sie benötigt, um den Nahrungsbrei im Darm aufzuweichen, diesem dann die Nährstoffe zu entziehen und in die Zellen aufzunehmen. Empfohlen werden 1,5 bis 2 Liter täglich.4
Hochwertige Fette nutzen
Vor allem flüssige Pflanzenöle aus Samen, Saaten, Nüssen und Früchten enthalten viele ungesättigte Fettsäuren, die für eine Reihe von Körperfunktionen wichtig sind.
An dem Sprichwort „Gut gekaut ist halb verdaut“ ist eine Menge dran. Denn die Verdauung beginnt bereits im Mund und nicht erst im Magen oder Darm. Durch gründliches Kauen wird die Nahrung bestmöglich zerkleinert und ausreichend mit Speichel vermengt. Die im Speichel enthaltene Amylase kann bereits die ersten Kohlenhydrate spalten und damit die erste Stufe der Verdauung einleiten.
Langsames, bewusstes Essen hilft außerdem dabei, das natürliche Sättigungsgefühl besser wahrzunehmen, denn dieses setzt frühestens 15 bis 20 Minuten nach einer Mahlzeit ein. Dadurch wird verhindert, dass der Magen zu stark gefüllt ist, und die Nahrung kann sich besser mit dem Magensaft vermischen, um weiter verdaut zu werden. Das wiederum entlastet den Darm.
Der Bauch gilt in Asien als Sitz der Gesundheit und der Seele und ein gesunder Darm als Grundlage für ein langes Leben. Im ersten Teil des Yakult Wissenskompasses zum Thema Lifestyle ging es vor allem um eine darmgesunde Ernährung. Aber wie in vielen anderen Bereichen des Lebens, wird die Darmgesundheit nicht nur von der Ernährung bestimmt. Inzwischen weiß man, dass auch zahlreiche weitere Faktoren Einfluss nehmen können. Welche weiteren Säulen es braucht, um ein gutes Fundament für die Darmgesundheit zu schaffen, erklären wir in diesem Teil des Yakult Wissenskompasses.
Die 5 Säulen für einen
darmgesunden Lebensstil
ERNÄHRUNG
Eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung ist das A und O, um die Gesundheit des Darms zu unterstützen. Wie eine darmgesunde Ernährung aussehen kann und worauf man aus welchen Gründen achten sollte, können Sie HIER nachlesen.
DER RICHTIGE UMGANG MIT STRESS
Aber auch der Darm-Hirn-Achse sollte man Beachtung schenken: In einem REVIEW von Bear et al. (2021) wurde diskutiert, dass es einen Zusammenhang zwischen dieser und der Stressresistenz oder Stressresilienz gibt. Es wird vermutet, dass sich zum Beispiel kurzkettige Fettsäuren wie Butyrat, Propionat und Acetat positiv auf die Stimmung auswirken können. Diese wertvollen kurzkettigen Fettsäuren werden von einigen Bakterienstämmen bei der Verstoffwechselung von Ballaststoffen hergestellt.6
Ob Zazen, Ikigai oder Waldbaden (jap. Shinrin Yoku) –
viele traditionelle japanische Praktiken und Gewohnheiten
können dabei helfen, Stress abzubauen und
ein zufriedeneres Leben zu führen.
Der Frage, ob und wie sich dies wissenschaftlich begründen lässt,
sind wir in diesem BLOG-BEITRAG nachgegangen.
Ausreichend
Bewegung für ein gesundes
Darmmikrobiom
Ausreichend erholsamer
Schlaf für unsere
Darmbakterien
Schlaf ist für die Aufrechterhaltung verschiedenster Funktionen im Körper lebensnotwendig und auch besonders wichtig für die Darmmikrobiota. Ein ungesundes Schlafverhalten kann zu einer Abnahme der Diversität führen und die Darm-Hirn-Achse negativ beeinflussen. Umgekehrt nehmen wiederum die Darmbakterien Einfluss auf die Schlafgesundheit, wie dieser REVIEW von Han et al. (2022) eindrucksvoll aufzeigt. Schlafen wir genügend, fördern wir die positiven Darmbakterien, und diese fördern wiederum unsere Schlafhygiene.
Vermeiden
von Giftstoffen
wie Alkohol
Regelmäßiger Alkoholkonsum schadet der Gesundheit im Allgemeinen und vor allem auch der Darmmikrobiota. Eine Studie von Gurwara et al. (2020) zeigte beispielsweise, dass starker Alkoholkonsum mit einer geringen relativen Häufigkeit von Faecalibakterien einhergeht, die eine entzündungshemmende Wirkung haben.9 Darüber hinaus wird auch die Funktionalität der Magen-Darm-Barriere beeinträchtigt.10
1 Boeing, H. et al (2012): Critical review: vegetables and fruit in the prevention of chronic diseases. In: European Journal of Nutrition, 51 (6), S. 637 – 663.
Unter: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3419346/ (aufgerufen am 11.01.2023).
2 Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (2011): Bedeutung von Obst und Gemüse in der Ernährung des Menschen. In: DGEinfo 08/2011, S. 114 – 118.
Unter: https://www.dge.de/wissenschaft/weitere-publikationen/fachinformationen/bedeutung-von-obst-und-gemuese-in-der-ernaehrung-des-menschen/ (aufgerufen am 11.01.2023).
3 Slavin, J. (2013): Fiber and Prebiotics: Mechanisms and Health benefits. In: Nutrients, 5 (4), S. 1417-1435. Unter: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3705355/ (aufgerufen am 11.01.2023).
4 Jungvogel, A. et al. (2016): Die lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen der DGE. Wissenschaftliche und praktische Anwendung der Modelle. In: Ernährungsumschau M474-M481.
Unter: https://www.ernaehrungs-umschau.de/fileadmin/Ernaehrungs-Umschau/pdfs/pdf_2016/08_16/EU08_2016_M474-M481.pdf (aufgerufen am: 17.01.2022).
5 Laudisi, F. (2019): Impact of Food Additives on GUT Homeostasis. In: Nutrients, 11 (10), S. 2334. Unter: https://www.mdpi.com/2072-6643/11/10/2334 (aufgerufen am 11.01.2023).
6 Bear, T. et al. (2021): The Microbiome-Gut-Brain Axis and Resilience to Developing Anxiety or Depression under Stress. In: Microorganisms, 9 (4), S. 723.
Unter: https://www.mdpi.com/2076-2607/9/4/723 (aufgerufen am: 09.12.2022).
7 Mohr, A. E. et al. (2020): The athletic gut microbiota. In: J Int Soc Sports Nutr, 17, 24. Unter: https://jissn.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12970-020-00353-w (aufgerufen am 19.01.2023).
8 Miranda-Comas, G. et al. (2022): Microbiome in Sports. In: Sports Health, 14 (6), S. 894 – 898. Unter: https://journals.sagepub.com/doi/abs/10.1177/19417381211060006
(aufgerufen am 18.01.2023).
9 Gurwara, S. et al. (2020): Alcohol use alters the colonic mucosa-associated gut microbiota in humans. In: Nutr Res. 83, S. 119 – 128.
Unter: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7669629/pdf/nihms-1629686.pdf (aufgerufen am 01.02.2023).
10 Meroni, M. et al. (2019): Alcohol or Gut Microbiota: Who is guilty. In: International Journal of Molecular Sciences, 20/18, S. 4569. Unter: https://www.mdpi.com/1422-0067/20/18/4568 (aufgerufen am 12.01.2023).